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Reisebericht: Lofoten im Sommer - Teil 1

Reisebericht: Die Lofoten im Sommer mit dem Hurtigruten-Postschiff und per Automietung

Allgemeines über die Lofoten


Lofoten-Lifestyle

Grundsätzlich lebt man auf den Lofoten sehr easy! Keine Hektik auf den Strassen, kein Stress beim Bestellen in einem Restaurant, stets ein freundliches „hei, hei“ der Einheimischen, man fühlt sich einfach wohl hier. Die hier angetroffenen Touristen würde ich in zwei Kategorien einteilen:

  1. Individualreisende mit Camper und Zelt, die sieht man nahezu überall. Auf den Lofoten gibt es viele Campingplätze mit WC’s. Sofern nicht explizit beschriftet ist das Campieren in der freien Natur erlaubt.
  2. Reisende, die von Hotel zu Hotel ziehen, um möglichst jeden Winkel des Insel-Archipels zu erkunden. Unterkünfte findet man in jedem Dörfchen.

Wir gehörten auf dieser Reise zur 2. Kategorie.

Wie ist das Klima auf den Lofoten?

Durch den Golfstrom ist das Klima, z.B. jenes in Svolvær, milder als das anderer Orte, die auf dem gleichen Breitengrad liegen (Alaska oder Grönland). Die Durchschnittstemperatur beträgt im Juli +13,9 °C und im Januar +1,8 °C. Die Monate mit dem geringsten Niederschlag sind Mai und Juni mit durchschnittlich 40mm Niederschlag. Laut Köppens Klimaklassifikation hat Svolvær ein ozeanisches Klima, welches ursprünglich Orte besitzen, die bis zu dreißig Breitengrade weiter südlich liegen. Soviel zur Theorie. In der Praxis kann sich das rasch anders anfühlen, z.B. geht vielerorts ein rauer Wind, es können aus dem Nichts Wolken aufziehen und sich heftige Regenschauer entladen, genauso rasch kann aber auch wieder die Sonne zum Vorschein kommen. Ein Sprichwort auf den Lofoten besagt: „Hast Du schlechtes Wetter, dann warte 5 Minuten“.

Auto Mieten auf den Lofoten

Wenn man nicht sein eigenes Auto oder Wohnmobil mitbringt und seine Ferien nicht per Fahrrad plant, sollte man ein Auto mieten. Um die Mietkosten in Grenzen zu halten, sollte das Auto am gleichen Ort abgeben werden wo es gefasst wurde. Wir machten sehr gute Erfahungen mit dem Mietautovermittler "Billiger-Mietwagen.de" (Link). Bei unterschiedlichem Abhol- und Abgabeort wird eine Überführungspauschale dazu gerechnet, die teils € 200-300.- betragen kann. Beachte, solltest du mit den Hurtigruten anreisen, kann man das Auto auf dem Schiff mitführen lassen. Bei uns fiel dies kostenmässig nicht spürbar ins Gewicht. So fassten wir unser Fahrzeug in Tromsø, führten das Auto mit den Hurtigruten bis Svolvær auf dem Schiff mit und fuhren dann von den Lofoten zurück bis Tromsø.

Wie sind die Strassenverhältnisse auf den Lofoten

Die Strassenverhältnisse auf den Lofoten sind ganz ok. Die bekannte E10, aber auch Nebenrouten sind gut ausgebaut. Teilweise gibt es engere Stellen, wo man beim Passieren eines entgegendkommenden Fahrzeuges etwas Rücksicht nehmen und verlangsamen muss. Auch das eine oder andere Schlagloch gibt es. Insgesamt kann man sich mit einem Auto eines normalen Typs Personenwagen auf den Lofoten im Sommer sehr gut bewegen (im Winter sieht das anders aus, mehr dazu in diesem Bericht). Persönlich empfehle ich trotzdem einen SUV zu mieten, man sitzt höher und hat damit einen besseren Überblick. Sollte man zudem mal die Strasse verlassen, und sei es nur um rechts ranzufahren um ein Foto zu schiessen, ist man geländegängier unterwegs. Mit einem etwas breiteren Wohnmobil ist man sowieso gemütlicher unterwegs und auf langsamere Fahrt eingestellt. Strassengebühren zahlten wir zwischen den Lofoten bis nach Tromsö keine. Kosten fallen hingegen an, wenn man Fähren verwendet, beachte dazu meine Tipps weiter unten in diesem Bericht.

Was sind Rorbuer?

Robuer, Fischerhütten auf den Lofoten / in Norwegen

Rorbu ist die norwegische Bezeichnung für eine nur saisonal genutzte Fischerhütte. Das Wort Rorbu setzt sich aus den Wörtern "Ro" (Rudern) und "bu" (Wohnen) zusammen. Diese Hütten wurden insbesondere im Nordland errichtet und erlaubten das Abfischen von Fischbeständen in Gegenden, in denen ein ganzjähriges Überleben nur mit größter Mühe möglich gewesen wäre, etwa bei der Dorschfischerei. Ein Rorbu ist aus Holz errichtet und meist mit der früher billigen roten Tranfarbe gegen Witterungseinflüsse geschützt.

Wie sind die Preise in Norwegen?

Vorneweg: Norwegen ist teuer! Und das schreibt ein Schweizer. Teils bezahlten wir für ein Bier bis zu NOK 95.-, was knapp CHF 13.- entspricht. Oder eine Runde Kaffee und Kuchen für 4 Personen in Tromsø kosteten NOK 350.- (ca. CHF 45.-), ein Fischgericht ca. NOK 260.- (ca. CHF 33.-). Auch im Supermarkt ist es nicht wirklich günstiger. Hingegen 100% kostenlos ist die traumhafte Landschaft und die frische Meeresluft – und das ist unbezahlbar! Also los, geniessen und mal ein paar Tage nicht auf den Geldbeutel achten.

Unser Reiseverlauf


Das Ziel dieser Reise

Uns ging es darum, innert einer Woche die bekanntesten Städtchen und Örtchen der Lofoten zu erkunden sowie ein Gefühl für Distanzen und Wetterbedingen zu erfahren. Ebenfalls wollten wir mal eine Etappe mit den Hurtigruten-Postschiffen erleben. Diese einwöchige Reise diente sozusagen als Erkundung für weitere (Foto-)Reisen auf die Lofoten, dann aber im Winter um Polarlichter und eisige, verschneite Landschaften zu fotografieren. Vorneweg: Der nachfolgend beschriebene Reiseverlauf bewährte sich sehr und können wir bestens weiterempfehlen.

Übersicht und Reiseetappen

Tag 1

Samstag

  • Flug Zürich - Tromsø
  • Mietauto am Flughafen Tromsø fassen
  • Ausflug mit der Luftseilbahn auf den Fjellheisen
  • Abendessen in Tromsø
  • Verschiffung und Autoverlad auf die Hurtigruten, inkl. Übernachtung auf dem Schiff

Tag 2

Sonntag

  • Schifffahrt auf den Hurtigruten
  • ca. 16:45 Uhr: Einfahrt in den Trollfjord
  • Abends Ankunft in Svolvær, Schiff verlassen
  • Abendessen und Übernachtung in Svolvær

Tag 3

Montag

  • Tagesfahrt Svolvær - Ballstad (ca. 1-2 Std.)
  • Mehrere Stopps unterwegs und Landschaft geniessen
  • Besuch des schönen Fischerdörfchens Henningsvær
  • Übernachtung in Ballstad

Tag 4

Dienstag

  • Tagesausflug nach Reine & Å (ab Ballstad, ca. 1-2 Std.)
  • Mehrere Stopps unterwegs, u.a. am Beach von Flakstad
  • Übernachtung in Ballstad

Tag 5

Mittwoch

  • Ausflug an den Unstad Beach
  • Weiterfahrt zum Haukland Beach
  • Wanderung auf den Mannen am Fusse des Himmeltinden (ab Haukland Beach)
  • Übernachtung in Ballstad

Tag 6

Donnerstag

  • Fahrt Ballstad - Andenes (ca. 5 Std.)
  • Mehrere Stopps unterwegs
  • Whale Watching Tour am Abend (im Sommer sieht man Pottwale)
  • Übernachtung in Andenes

Tag 7

Freitag

  • Fahrt Andenes - Mefjordvær (ca. 3 Std.)
  • Fähre Andenes - Grillfjord
  • Traumhafte Fahrt entlang der Küste der Insel Senja
  • Kurz-Wanderung auf den Knuten (ab Mefjordvær)

Tag 8

Samstag

  • Fahrt Mefjordvær nach Tromsø (ca. 3 Std.)
  • Diverse Stopps unterwegs
  • Nachmittagsspaziergang durch Tromsø
  • Abend: Heimflug Tromsø - Zürich

Tag 1: Anreise


Flug Zürich-Tromsø

Wir sind mit Helvetic Airways (Link) von Zürich nach Tromsø geflogen. Mit welcher Airline ich innerhalb Europa fliege beschäftigt mich in der Regel weniger. Vom guten Service und dem angenehmen Komfort waren wir trotzdem positiv überrascht und werden Helvetic Airways in Zukunft gerne bewusster berücksichtigen. Der Flug dauerte rund 4 Std., Ankunft in Tromsø war pünktlich um 18:00 Uhr. Amüsiert hatten wir uns über den kleinen Flughafen und das Ankunftgebäude, wo wir rasch unser Gepäck entgegen nehmen konnten.

Mietauto

Den Mietauto-Vermittler "Billiger-Mietwagen.de" (Affiliate-Link) können wir bestens weiterempfehlen.


Besichtigung Tromsø

Tromsø ist mit 73.776 Einwohnern (Stand 30. April 2016) die achtgrößte Stadt Norwegens und die größte Stadt im Norden des Landes. Der wichtigste Arbeitgeber ist das Universitätsklinikum in Nord-Norwegen (UNN) mit etwa 4.500 Angestellten. In Tromsø befinden sich eine Universität, die Norwegische Fischereihochschule, das Klima- und Umweltforschungszentrum Framsenteret und die Mack-Brauerei.

Die markanteste moderne Kirche Norwegens, die Eismeerkathedrale wurde 1965 am Ende der Tromsøbrua im Stadtteil Tromsdalen erbaut und weist das größte Glasmosaikfenster Europas auf. Unweit dieser Kirche liegt die Talstation der Seilbahn Fjellheisen auf den Storstein, den Hausberg von Tromsø. Mit seinen 418 m.ü.M bietet der Gipfel des Berges einen beeindruckenden Ausblick auf die Stadt, den Fjord und die umliegende Insel- und Berglandschaft. Berg- und Talfahrt für 4 Erwachsene kostete über Fr. 100.-. Bestimmt ein toller Aussichtspunkt, um im Winter die Polarlichter über Tromø zu fotografieren.

Richard With (1846–1930), Kapitän und Gründer der norwegischen Hurtigruten-Postschiff-Linie stammte aus Tromsø.


Hurtigruten-Boarding in Tromsø

Um Mitternacht standen wir im Hafen von Tromsø bereit und verfolgten gespannt das Anlegen der "Richard With". Zu Beginn waren wir leicht irritiert, ob wir wohl am richtigen Ort warteten? Wir hätten so was wie ein Terminal erwartet, jedoch ausser dem Plakat "Welcome to the Port of Tromsø" deutete nichts darauf hin, dass die Hurtigruten-Schiffe hier anlegen würden (Update 2019: Unterdessen wurde ein modernes Terminal gebaut). Langsam fanden sich jedoch zunehmends mehr Leute mit Gepäck an diesem Steg ein. Spätestens als zwei Busse sich bereitstellten, um die ankommenden Gäste zur Eismeerkathdrale zum Konzert zu karren (offenbar ein sehr beliebter Ausflug der Hurtigruten-Reisenden), waren wir uns sicher, dass wir richtig stehen.

Auch der Autoverlad war etwas sonderbar. Kennt man den Ablauf nicht, kommt man sich hier stets fehl am Platz vor. Zuerst geht man in aller Ruhe einchecken, an der Reception erhält man dann auch den Voucher für den Autoverlad. Danach kehrt man zurück zum Warenumschlagplatz wo die Autos in jener Reihenfolge sortiert werden, wie sie das Schiff wieder verlassen müssen (vordrängen nützt also nichts). Man wird hier unmissverständlich darauf hingewiesen, dass man im Auto zu warten habe, bis man aufgerufen wird! Ich wollte noch etwas an der frischen Luft verweilen und schaute dem Typen auf dem Gabelstapler beim Ein- und Ausladen der Ware zu, was dieser gar nicht schätzte und mich zurück zum Auto schickte. Endlich war es dann soweit und ich wurde aufgefordert unser Mietauto aufs Schiff zu fahren. Im Frachtraum sind die Platzverhältnisse extrem eng. Das muss die Touristen aber nicht weiter beschäftigen. Kaum in den Frachtraum gefahren rennt ein Mitarbeiter mit einer Kamera um das Fahrzeug und fotografiert es von allen Seiten (dient wohl als Nachweis, sollte es beim Verlassen Diskussionen über allfällige Beschädigungen am Auto geben). Danach übernimmt ein Mitarbeiter das Fahrzeug, wendet dieses im "Sägeverfahren" in Abfahrtrichtung und parkiert das Auto in einer engen Ecke äusserst gekonnt. Mittlerweile war es 01:00 Uhr, ich suchte meine Kabine und Familie auf, es folgte noch eine kurze Umrundung und Erkundung eines Decks und danach gings ab unter die Decke. Das Abenteuer Hurtigruten kann beginnen!


Tag 2: Tromsø - Svolvær (Hurtigruten)


Video: Hurtigruten-Schifffahrt im Sommer durch den Trollfjord
Video: Hurtigruten-Schifffahrt im Sommer durch den Trollfjord

Schifffahrt Tromsø-Svolvær

Wir buchten uns eine Aussenkabine mit eigenem Bad/WC. Die Platzverhältnisse sind bescheiden, spielten uns aber keine Rolle da wir uns mehrheitlich irgendwo auf dem Schiff aufhielten. Nach ein paar wenigen Stunden Schlaf und Erholung standen wir morgens voller Erwartungen auf und trafen uns zum reichhaltigen Frühstück. Am Vormittag war das Wetter leider nicht sehr erfreulich, teils war der Nebel gar so dicht, dass wir kaum das Ufer sehen konnten. Trotzdem genossen wir das Nichtstun, das stundenlange Ausdemfensterschauen und die Stimmung auf dem Schiff. An dieser Stelle führe ich die eintägige Hurtigruten-Schifffahrt nicht weiter mit Worten aus, sondern empfehle die Video-Impressionen anzuschauen. In jedem Fall war die Schifffahrt ein riesen Erlebnis!

Hurtigruten-Reise Buchen

Unsere Reise haben wir direkt über den Hurtigruten-Anbieter gebucht, wo man Fahrten "von Hafen zu Hafen" anwählen kann. Wir haben übrigens auch Mitreisende auf dem Schiff getroffen, die keine Kabine gebucht haben, damit also nur den Preis für die Mitfahrt bezahlten. Diese Variante eignet sich für Individualreisende und auf kleineren Streckenabschnitten durchaus. Man begibt sich einfach in einen Aufenthaltsraum und macht es sich nachts auf einem Sofa bequem.

Reisende aus der Schweiz, welche Wert auf fundierte und professionelle Beratung legen, wenden sich am besten an den Anbieter Kontiki.


Svolvær Hotel Svinøya Rorbuer
Svolvær Hotel Svinøya Rorbuer

Übernachtung in Svolvær

Wir blieben für eine Nacht in Svolvær und entschieden uns für das Hotel Svinøya Rorbuer. Im Hauptgebäude findet man sowohl Rezeption als auch das wunderschöne, gemütliche Restaurant. Uns wurde eine Hausnummer zugeteilt, mit dem Auto konnten wir dann direkt vor unser "Rorbu", ein ehemaliges Fischerhüttchen fahren. Die kleinen Häuschen stehen auf Stelzen teils im Wasser, sind gemütlich eingerichtet und unser verfügte nebst dem Wohnzimmer mit Küche über zwei weitere Zimmer sowie ein Bad. Sogleich konnte ich mir vorstellen, in einem solchen Rorbu im Winter mal eine Woche zu verbringen. Zum Fotografieren braucht man nur vor die Türe zu stehen und schon steht man mitten im "Foto-Paradies"! Das Hotel Svinøya Rorbuer erhält von uns eine absolute Top-Empfehlung, hierhin kehren wir zurück!

Ein Highlight war auch das Frühstück im gemütlichen Restaurant am Tag danach. Die Speisen waren in Buffet-Form sehr schön angerichtet und es schmeckte uns sehr. So starteten wir gestärkt in den Tag 3.


Tag 3: Henningsvær


Fahrt von Svolvær nach Henningsvær

Am 3. Tag konnte nun die Erkundung der Lofoten so richtig beginnen. Unser Tagesziel war das Fischerdörfchen Ballstad, wo wir unsere nächste Unterkunft für weitere drei Übernachtungen gebucht haben. Die Fahrt von Svolvær nach Ballstad beträgt gemäss Routenplaner ca. 1.5 Std., mit Fotostopps sollte man etwas mehr Zeit einplanen. Zunächst solls aber zum malerischen Fischerdorf Henningsvær gehen.


Henningsvær Lofoten Norwegen
Henningsvær

Henningsvær

Bereits die Zufahrt nach Henningsvær von Inselchen zu Inselchen über diverse kleinere Brücken ist einzigartig. Man muss zwingend mal auf einer Landkarte nachsehen, wo das Dorf gelegen ist, dann bekommt man bereits eine Vorstellung davon, wie einzigartig die Ortschaft im Meer eingebettet aussehen muss. Beim Ankommen waren wir überwältigt von der Schönheit dieses Dorfs. Mit den Lofoten verbinde ich stets das von den Postkartenmotiven her bekannte Dorf "Reine", dass wir bereits beim Auftakt in den Genuss solcher bezaubernden Orte kommen würden, hätte ich mir in keinem Traum ausmalen können.

Wir schlenderten gemütlich durch die Ortschaft, schauten bei den kleinen schön-dekorierten Läden vorbei und blieben immer wieder stehen: Noch ein Foto hier, noch ein Foto da... In Henningsvær haben sich viele Kunstschaffenden niedergelassen, entsprechend trifft man hier Ausstellungen und Galerien von Fotografen, Malern etc. an.

Um einen besseren Überblick über Henningsvær zu erhalten, lohnt es sich den kurzen Weg hoch zum Funkmasten zu gehen. Dieses Plateau ist in wenigen Minuten erreicht und man wird mit einem fantastischen Rundblick belohnt.

Auch hier waren meine Gedanken umgehend bei möglichen Foto-Kompositionen in Winterzeiten. Das muss fantastisch aussehen von hier oben, wenn dazu noch die Nordlichter am Himmel leuchten!


Ballstad Hemmingodden
Ballstad Hemmingodden

Ankunft in Ballstad

Im Verlaufe des Nachmittags erreichten wir unser Ziel Ballstad und bezogen unser Wohnhaus "Hemmingodden" für die nächsten drei Nächte. Danach war erst mal eine Einkaufstour angesagt, da wir gemütlich was daheim kochen wollten. Der Einkaufsladen "Bunnpris" ist sowas wie die Migros oder der Aldi von den Lofoten und man findet das Notwendigste. Lebensmittel kosten hier etwa gleich viel wie in der Schweiz. Es lohnt sich durchaus, hier auch ein paar Früchte und Riegel für unterwegs einzukaufen. Auf den Lofoten findet man nicht alle fünf Autofahrminuten ein Restaurant zum einkehren.


Tag 4: Reine & Å


Flakstad Stranda, Lofoten
Flakstad Stranda, Lofoten
Strand von Ramberg, Lofoten
Strand von Ramberg

Strände von Flakstad & Ramberg

Endlich stand der "grosse Tag" an: Ein Tagesausflug in das wohl berühmteste Lofoten-Dorf Reine stand auf dem Programm. Voller Erwartungen machten wir uns auf den Weg. Gemäss Routenplaner soll man für die rund 60km eine Autofahrstunde einplanen. Vergiss den Routenplaner auf den Lofoten! Du fährst keine 10 Minuten und wirst anhalten, um dir die Landschaft anzuschauen und um Fotos zu machen! Zudem kann man sich hier nicht verfahren, man folgt stets der Strasse E10 und den Wegweisern.

Unsere Fahrweise mit dem Auto wiederholte sich Tag für Tag: Kaum war der Motor des Autos warm gelaufen hielten wir rechts schon wieder an, zwischen den einzelnen Fotostopps lagen wohl keine 10 Minuten. Nächstes Zwischenziel war der Flakstad Beach!

Ein Eldorado für Fotografen! Der Strand ist weitläufig wie eine Flugzeugpiste, im Hintergrund dominieren die für die Lofoten typischen Bergketten. Man stelle sich vor wie sich der nächtliche Himmel im Wasser spiegeln würde - nur leider wurde es bekanntlich zu unserer Reisezeit im August nie wirklich dunkel. Ebenfalls gewaltig sind die grossen, am Strand liegenden Steinbrocken. Wenn beim Einsetzen der Flut der Wasserpegel ansteigt und das Meerwasser um den Stein fliesst dürften hier bestimmt fantastische Fotoaufnahmen gelingen.

Beinahe in Gehdistanz und nur wenige hundert Meter weiter südlich folgt der Strand von Ramberg. Auch dieser Strand ist traumhaft schön, fand von uns aber etwas weniger Beachtung weil wir endlich weiter Richtung Reine fahren wollten.


Reine, Lofoten, Norwegen
Reine, Lofoten

Reine

Endlich da! Zuerst gönnten wir uns aber erst mal einen Kaffee. Danach ging es los mit der Erkundung des kleinen Dörfchens zu Fuss. Die Ortschaft ist wirklich besonders schön. Oben bei der Kreuzung wo man von der E10 in das Dorf abbiegt hat man eine tolle Übersicht über die Ortschaft und die kleinen Inselgruppen. Das ist zugleich mein Foto-Tipp. Ebenfalls wunderschön sieht Reine mit seinen Rorbuers auch "von aussen" aus, also sozusagen an jedem Punkt entlang der E10 wo man freien Blick auf die Ortschaft hat.

Am eindrücklichsten muss Reine jedoch vom Berg Reinebringen aussehen. Aus Zeitgründen und weil angeblich der Weg auf den Gipfel infolge des starken Regens in einem schlechten Zustand war (Stand August 17) verzichteten wir auf diese Wanderung. Ortskundige rieten uns dringend von der Wanderung zum Gipfel ab, in jüngster Zeit häuften sich die Unfälle wo Touristen inbesondere wegen Steinschlag hospitalisiert werden mussten. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Plane unbedingt noch einen kurzen Stopp in Hamnøy ein, das ist eine kleine "Ortschaft" kurz vor Reine und sozusagen das wahre "Lofoten-Postkartenmotiv". Bilder zu Hamøy zeige ich u.a. in meinem Bericht "Lofoten im Winter".


Å, Lofoten, Norwegen
Å, der südlichste befahrbare Punkt auf den Lofoten

Å

Die Ortschaft mit dem sonderbaren Namen Å liegt am südlichsten befahrbaren Ende des Inselarchipels. Und tatsächlich, je nach Betrachtung der Felsformationen könnte der Eindruck entstehen, dass hier die Welt endet. Beim Fotografieren kann man auch hier endlos viele Landschafts-Sujets festhalten oder sich einfach mal hinsetzen und die Natur geniessen.

Unten geht es weiter zum 2. Teil "Lofoten im Sommer"


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"Lofoten im Winter"

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Reisebericht Lofoten im Winter

Erstelldatum: 29.12.2017 | Letzte Aktualisierung: 11.04.2019

Kommentare: 2
  • #2

    Remo (Mittwoch, 08 Mai 2019 18:56)

    Hallo Lisa, besten Dank für deinen Kommentar und den tollen Hinweis zu Kabelvåg. Die Schönheit dieses Dorfs kannte ich schlicht nicht und bei der nächsten Lofotenreise werden wir ganz bestimmt einen Halt einplanen und auch darüber berichten. Herzliche Grüsse, Remo

  • #1

    Lisa (Mittwoch, 08 Mai 2019 14:07)

    Wunderschöne ausführlicher Bericht � sehr schade, dass Ihr nicht in Kabelvåg wart. Das ist trotz allem die älteste bekannte Siedlung Nordnorwegens und hatte bis vor wenigen Jahrzehnten auch den grössten Hafen in Vågan. Leider scheint das kaum noch einer zu wissen und Alle möchten nur an die typischen grossen Touristenplätze Svolvær, Henningsvær, Reine und Å �