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Einsatzvorbereitung für die Hochzeitsfotografie

Am 22.08.2015 heirateten Corinne & Marco im schönen Kanton Uri, in Altdorf. Ich freute mich riesig, als Hochzeitsfotograf dabei sein zu dürfen. Umso mehr weil ich das Brautpaar bereits an einem Paar-Fotoshooting kennenlernen durfte und ihre lockere, angenehme Art zu schätzen weiss. "Sich wohl" fühlen ist bei der Hochzeitsfotografie das Wichtigste - sowohl für das Brautpaar als auch für den Fotografen.

Für diesen grossen Tag hat das Brautpaar zahlreiche aufwendige Vorbereitungen getroffen, es soll ein unvergesslicher Tag werden. Bei gewissen Punkten resp. alles was mit der fotografischen Begleitung zu tun hat, hat mich das Brautpaar miteinbezogen. Nichts soll dem Zufall überlassen werden, einzige Variable war das Wetter. Aber auch hier gilt stets: "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung", oder im Falle einer Hochzeit: "Nur schlechte Vorbereitungen". Corinne und Marco hatten jedoch alle Eventualitäten durchgedacht, für jeden Moment war ein Plan B vorgesehen. Zum Glück war dieser an jenem Samstag nicht von nöten, wir wurden mit einem sonnigen Tag verwöhnt!

Die Vorbereitungen Eines Hochzeitsfotografen

Monate im Voraus

Seit dem ersten Kontakt mit dem Brautpaar bis zum Wochenende vor der Hochzeit wurden folgende Punkte vorbereitet:

  • Erste Kontakte: Mit dem Brautpaar in Kontakt treten, gegenseitige Erwartungen abholen, Tagesablauf durchsprechen und -denken, finale Produkte wie Fotobücher etc. besprechen, Musterbücher zeigen. Hier fliessen sämtliche Erfahrungen eines guten Hochzeitsfotografen ein, dieser hat bekanntlich einen Hochzeitstag x-mal erleben dürfen und kann auf gewisse "Stolpersteine" aufmerksam machen. Letztlich soll er aber wohlwollend beraten und sich nicht aufdrängen. Je nachdem wie komplex ein Tagesablauf geplant wird, lohnt es sich frühzeitig mit dem Tafelmajor resp. den Trauzeugen in Kontakt zu setzen.
  • Ein (optionales) Paarfotoshooting: Dieses bietet beste Gelegenheit, das Brautpaar besser kennenzulernen. Der Fotograf lernt, was das Brautpaar mag und was nicht. Bei der Bildbearbeitung fallen evtl. Details auf, die man dann am Hochzeitstag meiden kann. Es lohnt sich, Erkenntnisse während dem Paar-Fotoshooting fortlaufend in einem kleinen Notizbuch zu notieren. Übrigens habe ich zu meinen "Einstiegszeiten" in die Hochzeitsfotografie fix jedem Brautpaar ein einstündiges kostenloses Fotoshooting offeriert. Es half mir enorm mich selber weiter zu entwickeln und es verleiht Sicherheit.
  • On-location Absprachen: Erkundungen vor Ort sind ein Muss! Es soll festgelegt werden, wo das Paarfotoshooting stattfinden soll. Zudem erfährt man, auf was das Brautpaar Wert legt. Bei der Erkundung halte ich die wichtigsten Orte jeweils per iPhone-Schnappschuss fest.
  • Das Protokoll: Vom ersten Kontakt, über Gespräche bis hin zum Erkunden protokolliere ich für mich alle abgesprochenen Punkte in Notizenform. Pro Brautpaar führe ich ein eigenes Dossier wo alles sauber abgelegt wird.

Die letzte Woche vor der Hochzeite

Während das Brautpaar langsam erste Emotionen verspürt und dem grossen Tag entgegeneifert, bereitet sich der Hochzeits-fotograf ebenfalls vor, jedoch dezent und unauffällig im Hintergrund. Das Gefühl "alles im Griff" zu haben darf nicht nur vordergründig vermittelt werden, sondern man muss zu 100% überzeugt sein von dem was man tut! Gewisse Brautpaare sind ganz schön nervös vor und am Hochzeitstag, in diesem Moment soll der Fotograf beruhigend wirken und die Emotionen nicht noch unnötig anheizen. So bereite ich mich vor:

  • Telefon: 2-3 Tage vor der Hochzeit melde ich mich nochmals telefonisch beim Brautpaar, erkundige mich nach den Gefühlen, ob es noch kleinere Änderungen im Tagesablauf gegeben hat und kläre nochmals den Startzeit und -ort.
  • Tagesablauf studieren: 1-2 Tage vor der Hochzeit denke ich den Tagesablaufs nochmals durch. Dabei gehen mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf: Wann haben wir genügend Zeit eingeplant? Wann bin ich zeitlich gefordert? welche Verschiebungswege sind geplant? Wie bewege ich mich in der Kirche? Wo finden Gruppenfotos statt? etc.
  • Fotografische Gedanken: Was sagt der Wetterbericht? Wie sind die Lichtverhältnisse? Wo scheint die Sonne, wo habe ich Schatten? Wann ist der Sonnenuntergang? Welche Örtlichkeiten machen sich gut im Bild? Gibt es störende Elemente, die nicht fotografiert werden sollten? etc.
  • Die materielle Einsatzvorbereitung: Wie gewohnt findet die bei mir im Keller statt, wo ich Platz habe, meine gesamte Fotoausrüstung lagere und Akkus lade. Ich lege dazu meine gesamte Ausrüstung am Boden verteilt aus und führe an der Technik Funktionskontrollen durch. Nachfolgend ein paar Bilder, wie die Einsatzvorbereitung bei mir aussieht und was ich mittnehme:

Zum Abschluss möchte ich nochmals betonen, wie wichtig die Vorbereitungen für einen Einsatz als Hochzeitsfotografen sind. Die oben beschriebenen Schritte benötigen zahlreiche Stunden, hier darf aber nicht gespart werden. Ich hoffe dir helfen meine Erfahrungen weiter.

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